Willkommen im Lokelk Hüs – Ein Ort voller Geschichte und Leben

Das Lokelk Hüs ist mehr als nur ein Ferienhaus – es ist ein Ort voller Geschichten, Erinnerungen und Traditionen, die bis ins Jahr 1722 zurückreichen. Hier lebten einst Mats Petersen und seine Frau Marion, die dieses Haus zu einem festen Bestandteil des Dorfes machten. Über Generationen hinweg wurde das Haus weitergegeben, erweitert und erneuert, stets mit dem Leben der Menschen verwoben, die hier wohnten.

Schon damals war das Lokelk Hüs ein lebendiger Ort: Der große Pesel diente 1820 den Jugendlichen des Dorfes als Tanzsaal, und das Haus soll in früheren Zeiten sogar ein Pastorat gewesen sein. Die dicken Mauern und die schützenden Wände, die noch aus Stroh gefertigt waren, erzählten von einer Zeit, in der Gemeinschaft und Handwerkskunst das Fundament des Lebens bildeten.

Von der Navigation, die Ketel Röth lehrte, über die Zeiten als Zuhause eines Englischlehrers und kleinen Landwirtschaftsbetriebs bis hin zu den Veränderungen durch die Familie Jacobs – das Lokelk Hüs hat jede neue Generation willkommen geheißen und ihre Spuren bewahrt. Selbst als es 1932 völlig neu aufgebaut wurde, blieb der ursprüngliche Geist des Hauses erhalten.

Geschichte, Wiederaufbau und Sanierung

Das ursprüngliche Gebäude wurde 1930 von einem Blitz getroffen und brannte in großen Teilen ab. Die damalige Besitzerin, Kamille, entging dem Unglück, da sie während des Sturms bei Nachbarn verweilte. Nach diesem Ereignis wanderte Kamille nach Amerika aus. 1957 erwarben meine Großtante Elena und ihr Mann Lorenz das Haus. Obwohl ihre Ehe kinderlos blieb, führten sie ein glückliches Leben in diesem Heim. Nach Lorenz‘ Tod bewirtschaftete Lena – so wurde sie im Dorf genannt – einen großen Gemüsegarten rund um das Haus und war bis ins hohe Alter von über 90 Jahren täglich dort anzutreffen.

Nachkriegszeit und besondere Begegnung

In der Nachkriegszeit diente das Haus einige Zeit als Unterkunft für Flüchtlinge. Während dieser Zeit lebte ein Junge gemeinsam mit seiner Mutter und Schwester etwa acht Jahre in dem Haus. Während der Bauphase besuchte mich dieser Junge, inzwischen ein älterer Herr, um das Haus noch einmal zu sehen und von seiner Kindheit dort zu erzählen. Dieser besondere Moment unterstreicht die Bedeutung des Hauses als Ort der Zuflucht und Erinnerung.

Erhalt und Sanierung

Mein Vater erbte das Haus von seiner Tante, eine Frau, die mit ihrem Leben und ihrer Liebe zu diesem Haus einen wichtigen Teil unserer Familiengeschichte schrieb. Als das Haus dann in meinen Besitz überging, war es für mich, als geborene Süderenderin, keine Frage: Dieses letzte Friesenhaus in unserer Familie musste bewahrt werden. Es war mehr als nur ein Gebäude – es war ein Symbol für unsere Wurzeln und für die Geschichten, die von Generation zu Generation weitergetragen wurden.

Um das letzte in Familienbesitz verbliebene Friesenhaus auf Föhr zu bewahren, entschloss ich mich, das Haus in seiner schlichten Schönheit zu erhalten. 2017 wurde es als Kulturdenkmal in die Liste des Landes Schleswig-Holstein eingetragen. Die dringend erforderliche Kernsanierung und Umnutzung des Uthlandfriesischen Hauses, in das seit 1932 nicht mehr investiert worden war, bedurfte sorgfältiger Planung in Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege.

Im November 2018 begannen die Arbeiten, bei denen das ursprüngliche Bauernhaus, das Wohn- und Stallteil unter einem Dach vereinte, vollständig zu Wohnzwecken umgestaltet wurde. Da das Haus unter Denkmalschutz steht, durfte lediglich die Nordseite verändert werden, da diese von der Straße aus nicht sichtbar ist. Unter Berücksichtigung der denkmalrechtlichen Anforderungen blieb die Außenansicht des Hauses ansonsten weitgehend unberührt. Die Fertigstellung erfolgte im Frühjahr 2020.

Das Lokelk Hüs heute

Nach der erfolgreichen Sanierung erstrahlt das Lokelk Hüs in neuem Glanz und verbindet modernen Wohnkomfort mit historischem Charme. Die Geschichte des Hauses, geprägt von Wiederaufbau, familiärer Fürsorge und der Nutzung als Zufluchtsort in schwierigen Zeiten, spiegelt sich in seiner einladenden Atmosphäre wider.

Heute steht das Lokelk Hüs für Entschleunigung, Geborgenheit und den Zauber von Föhr. Wenn Du hier eintrittst, spürst Du die Jahrhunderte, die dieses Haus durchlebt hat – und Du wirst ein Teil seiner Geschichte.

Komm vorbei und lass Dich vom Charme des Lokelk Hüs verzaubern. Hier, wo die Vergangenheit lebendig wird und die Nordsee ihre salzige Brise schickt, kannst Du Ruhe finden und neue Erinnerungen schaffen.